Growth Mindset – Warum Haltung mehr zählt als Intelligenz

Alexander Sattler
Inhaber
September 12, 2025
Growth Mindset – Warum Haltung mehr zählt als Intelligenz

In vielen Organisationen wird Leistung noch immer an Ergebnissen gemessen. Schnelle Lösungen, richtige Antworten, klare Kompetenz. Doch was, wenn genau das langfristig Innovation und Entwicklung blockiert? Wenn der Glaube an Talent und Exzellenz verhindert, dass Neues entstehen kann?

Das Konzept des Growth Mindset – geprägt von Carol Dweck – liefert eine zentrale Erkenntnis: Es ist nicht die Intelligenz, die über Erfolg entscheidet, sondern die Haltung zum Lernen.

Was ist ein Growth Mindset?

Ein Growth Mindset geht davon aus, dass Fähigkeiten, Wissen und Kompetenzen durch Anstrengung, Übung und Feedback entwickelt werden können. Im Gegensatz dazu steht das Fixed Mindset: die Überzeugung, dass Intelligenz, Talent oder Kreativität angeboren sind – man hat sie oder man hat sie nicht.

Die Konsequenzen sind tiefgreifend. Menschen mit einem Fixed Mindset vermeiden Herausforderungen, verstecken Fehler und streben nach Anerkennung. Menschen mit einem Growth Mindset suchen Herausforderungen, reflektieren Fehler und streben nach Entwicklung.

Relevanz für Organisationen

In komplexen Umfeldern zählt nicht die perfekte Antwort, sondern die Fähigkeit zu lernen. Ein Growth Mindset ist deshalb kein Soft Skill, sondern eine strategische Ressource. Es bestimmt, wie Organisationen mit Veränderung umgehen, wie Teams auf Rückschläge reagieren und wie Führung auf Lernen statt Kontrolle setzt.

Organisationen mit einer echten Lernkultur erkennen Fehler als Teil des Fortschritts. Sie feiern nicht nur Erfolge, sondern auch Erkenntnisse. Sie fragen nicht nur nach dem „Was?“, sondern auch nach dem „Wie lernen wir weiter?“

Anschluss an die Transformation Discovery Map

Das Thema Mindset ist zentral in mehreren Dimensionen der Map:

  • In High Impact Teams entscheidet die Lernhaltung über Zusammenarbeit, Feedback und Entwicklung.
  • In Systemwirksamer Führung zeigt sich, ob Führung Lernräume schafft oder Leistungsdruck verstärkt.
  • In Adaptive Innovation ist ein Growth Mindset die Grundlage für iteratives Arbeiten und mutige Experimente.

Ein Growth Mindset verändert nicht nur individuelles Verhalten, sondern prägt die Kultur. Es verändert Meetings, Feedback, Strategieprozesse, Fehlerumgang – und damit die Wirksamkeit der gesamten Organisation.

Wie sich ein Growth Mindset zeigt

Es zeigt sich nicht in Postern oder Statements, sondern im Alltag:

  • In der Bereitschaft, unbequeme Fragen zu stellen.
  • In der Art, wie mit Scheitern umgegangen wird.
  • In der Haltung gegenüber Kollegen, die Fehler machen.
  • In der Führung, die nicht alles weiß, aber vieles möglich macht.

Ein echtes Growth Mindset bedeutet: Nicht alles muss sofort klappen. Aber alles darf ausprobiert werden – mit Neugier, Reflexion und Verantwortung.

Fazit: Lernen ist das neue Liefern

Ein Growth Mindset ist kein Selbstzweck. Es ist die Grundlage dafür, in einer unsicheren Welt wirksam zu bleiben. Organisationen, die nicht nur auf Können, sondern auf Lernfähigkeit setzen, sind besser aufgestellt für die Zukunft. Nicht weil sie mehr wissen – sondern weil sie schneller lernen.

Zum Weiterdenken: Wo in deiner Organisation dominiert noch das Fixed Mindset – und was könnte ein erster Schritt sein, das zu verändern?